„The eaters of the dead are back and they are hungry“ verkündet die schauerliche Stimme im Hard-Rock- Intro und stimmt ein zum neusten Machwerk „RETURN OF THE BZFOS“.
Schon in den ersten Stücken stürzen sich die Vier wie eine Schar ausgehungerter Vampire auf den ahnungslosen Fan und lassen im völligen Blutrausch anständig die Fetzen fliegen. Spätestens bei „COUNTESS DRACULA“ fließen statt Blut, kleine Knochen und jeder sollte jetzt, wie bei einem teuflischen Ritual, mitgerissen und von Sinnen sein. Dem Hörer fliegt ein Horrorbilly-Hit nach dem anderen um die Ohren. Ein völlig wahnsinniger Mix aus Psychobilly, Rockabilly und Horrorpunk treibt mit einer Prise Metal gewürzt ganz neue, vor allem schwarz-blutige Blüten hervor. Kranke Tierpräparatoren, „Liebeslieder“ oder Mitgröhlhymnen mit bizarr-bösen Storys finstern in einer ganz besonderen diabolischen Pracht. Vollkommen verzaubert ist man dann aber spätestens ab dem versöhnlichen „BLEED“, bei dem harmonische Klänge finster aus dem alten Orgelapparat krauchen. Mit Sicherheit würden diese auch Psycho-Orgel-Fan Dr. Phibes gefallen.
Graphisch konnte auch noch mal kräftig aufgetrumpft werden. Das Cover wurde von keinem geringerem als Erneste Spoerr gestaltet, welcher auch schon viele John Sinclair Romanheftchen illustriert hat. Als Bonus gibt es ein stilvolles Innencover in entsprechender Aufmachung. Alles viel mit Horror, Monstren und morbider Friedhofstimmung. Es gibt 105 LP in blauem und 410 Stück in schwarzem Vinyl.
Fazit: Die Jungs beweisen mal wieder ihr gutes Händchen für eine gelungene und abwechslungsreiche Horror Packung, die sowohl dem Psycho- und Rockabilly-Freak als auch dem einen oder anderen Gothic, Metaller und Punker gefallen sollte.
PS: Und am Ende noch ein kleiner Tipp am Rande, macht nach dem Outro nicht aus… es wird euch mehr oder weniger die Sprache verschlagen…
Abschließend gibt sich Richy die Ehre ein paar Statements zu den einzelnen Songs abzugeben:
INTRO
Das Intro ist natürlich ganz schwer an den Trailer von “Return of the Living Dead” angelehnt, als Sprecher fungiert Rene von The Brains und für den “Fake-Hard Rock-Titelsong” konnten wir unseren Kumpel Franky B. von der Metalband „Succeed“ gewinnen.
MAX THE TAXIDERMIST
Inspiriert durch eine Kurzgeschichte über einen „Ausstopfer“ der sich im Laufe der Zeit mehr für menschliche Exponate interessiert, als für Tiere…Alfred Hitchcocks „Psycho“ wird im Mittelteil gehuldigt.
BLOODSHED BOYS
“Selbstbewusst” mit viel Augenzwinkern. “Don´t mess with the BZFOS!” Das “Öffnen der Bierdose” am Ende hat ganz schön viele Versuche benötigt, haha.
MONDO VIDEO
Als Horrorfan begegnet man im Laufe der Jahre ganz schön vielen seltsamen Vögeln, die glauben in mir einen gleichgesinnten Gesprächspartner gefunden zu haben. Über einen der größten Idioten, der mich stundenlang nach einem Konzert über „Snuff Movies“ und „Shockumentarys“ zugetextet hat, handelt der Song.
COUNTESS DRACULA
Unsere obligatorische Reminiszenz an einen “Hammer” Film. Es geht natürlich um die Blutgräfin Erzsébet Báthory.
TROMAVILLE
Als bekennender Troma-Fan war es schon lange an der Zeit Lloyd Kaufman ein musikalisches Denkmal zu setzen! Wir haben versucht ihn für den Audiokommentar im Mittelteil zu gewinnen, aber da es sich leider aus terminlichen Gründen nicht machen ließ, haben wir uns seine Stimme einfach frech aus einem anderen Video geborgt. Ich denke, diese Vorgehensweise ist ganz im Geiste von Troma und somit erlaubt.
PLAINFIELD
Mal wieder ein Liebeslied verpackt in der Geschichte von Ed Gein! Einer meiner persönlichen Lieblingssongs vom Album.
DR. FREUDSTEIN
Lucio Fulcis “Haus an der Friedhofsmauer” zählt zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und es war längst überfällig darüber einen Song zu schreiben.
HORRORMOVIE ADDICT
100% autobiografisch, jedes Wort ist war. Kein Wunder, dass manche behaupten ich hätte einen Dachschaden.
I WANNA HEAR YOU SCREAM
Einer der Songs, den wir auch im Vorfeld schon „live“ erprobt haben und immer auf gute Resonanz stießen. Mit dem etwas zu metal-lastigen Guitarrensolo sind wir im Nachhinein nicht mehr ganz glücklich, aber was solls….
NO REST FOR THE LIVING
So siehts aus – das traurige Leben eines “von den toten auferstandenen”…
SHOCKROCK ROMANCE
Klischees eben “Sex – Horror & Rock´n Roll“
PUBLIC VAMPIRE NO. 1
Unsere Hommage an den unsterblichen Bela Lugosi
BLEED
Eine langjährige Beziehung zu beenden ist immer hart…sowohl für den der verlassen wird als auch für denjenigen der verlässt. Dies ist aus der Sicht des letzeren…und manchmal kommt eben der Moment, wo das Tränen vergießen schon eher einem „ausbluten“ gleicht…genau davon handelt der Song.
RIGOR MORTIS ROCK
Psycho-Rockabilly Song mit dem für mich bis dato besten Gitarrensolo von Jim Evilize. Textlich hat mich dazu ein Gedicht in einem alten „Famous Monster of Filmland“ Magazin inspiriert.
OUTRO
Hier durfte sich der Reverend mal ein wenig austoben.